Warum ich tue, was ich tue.

Wenn Worte nicht reichen.

Es gibt Tage,
an denen Worte nicht reichen.
Dann arbeite ich mit Linien.
Mit Druck. Mit Tiefe.
Mit Werkzeug, das mehr weiß als der Kopf.

Ich komme aus der digitalen Welt –
aus Systemen, die schnell sind und glatt.
Aber das Leder prägt mich.
Es ist mein Gegenpol. Mein Kraftort.

Nichts ist ehrlicher,
als mit Hammer und Gold zu arbeiten.
Nichts beruhigender,
als Linien zu ziehen,
die sich zu Spuren verweben.

Ich glaube,
dass Material ein Gedächtnis hat.
Leder besonders.
Es trägt Zeit –
und manchmal auch das,
was sich nur durch Hände zeigen lässt.

Was entsteht, geschieht im Zwischenraum:
zwischen Idee und Gefühl,
Werkzeug und Haut,
dem, was gesagt werden will –
und dem, was sich zeigen darf.

Vom Zufall zur Berufung

Wie das Leder in mein Leben kam.

Die Kunst des Lederpunzierens kam 1995 in mein Leben.
Mein Schwiegervater – ein leidenschaftlicher Handwerker –
hatte die Technik aus den USA mitgebracht
und seine Werkzeuge mit Hingabe gesammelt.
Viele davon nutze ich noch heute.

Anfangs war alles ein Experiment.
Ich tastete mich an Muster, Formen, Oberflächen.
Doch das Leder ließ mich nicht mehr los.

Was als Zufall begann,
wurde über Jahre zu meinem Weg:
Ein seltenes Handwerk weiterzutragen –
mit Poesie, mit Respekt, mit einer eigenen Sprache.

Tradition und Gegenwart

Ein altes Handwerk in neuer Sprache.

„Lederbildhauerin“ klingt wie ein altes Wort.
Und doch beschreibt es genau das, was ich bin.
Ich arbeite mit einem Material, das Geschichten trägt –
und mit Techniken, die fast verloren gingen.

Ich sehe mich in der Tradition
von Menschen wie Johann Weidinger
und meinem Schwiegervater,
die das Punzieren als Kunstform verstanden.

Doch mein Ansatz ist kein Rückblick.
Ich arbeite nicht museal. Ich arbeite lebendig.
Meine Formen erzählen von Stille und Brüchen,
von Natur und Erinnerung,
von Schönheit,
die nicht perfekt sein muss –
aber ehrlich.


Über mich

Ich gestalte nicht, um zu zeigen – sondern um zu begegnen.

atelier@karinengelhardt.com
0177 277 1563
Mein Atelier in Coburg ist offen für Begegnung.
Wer spüren will, wie sich Leder anfühlt, wie ein Werk entsteht – darf mich gerne besuchen.
Ein Raum zum Schauen, Fragen, Lauschen.
Vereinbare einfach einen Termin.