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Spridget-Treffen 2019

Jetzt verlängert bis März!

50 % auf ausgewählte Messe- und Musterstücke.

Die Lederbildhauerin. Die Frau, die Persönlichkeit in Leder ausdrückt.

Die Bewerbung ist abgeschickt. 
„Wir zeichnen im Namen der Bundesregierung jedes Jahr 32 Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft aus.“  www.kultur-kreativpiloten.de

Ich habs versucht. 🙂 jetzt heißte es warten. 

Drei Fragen waren zu beantworten: 

Wer bist du? Was ist deine Idee? Warum möchtest du als Kreativpilot ausgezeichnet werden?

Eine schöne Gelegenheit, alles zusammenzufassen, was mich an Ideen, Erfahrungen, Emotionen die ganzen Jahre begleitet hat. Also – los geht´s

WER BIN ICH?

Ich bin Online-Managerin. Meine digitale Welt ist schnell und flüchtig. Nach einem Tag voller Nullen und Einsen – vermeintliche Realitäten in der digitalen Welt – tausche ich den Bildschirm gegen Hammer und Metallpunzen. Ich schlüpfe in meine Schürze und bin Lederbildhauerin. Meine Handwerkswelt ist langsam und beständig. Echt und fühlbar. Ich schlage in meiner Werkstatt Gedankenbilder, Ideen und Lebendigkeit in Leder Für die Ewigkeit.

Ich möchte mit meiner Arbeit Dingen, die man jeden Tag verwendet und nutzt – eine besondere Form geben. Immer mehr „Digitalmenschen“ haben Sehnsucht nach Handwerk, nach einer persönlichen Handschrift, die ihr eigenes Ich widerspiegelt. Meine Lederkunstwerke sollen Erfüllung dieser Sehnsüchte sein.

Mit meiner Handwerkskunst und meinem handwerklichen Fähigkeiten erschaffe ich emotionale, bleibende, wertvolle Produkte, mit denen die Besitzer eine Geschichte verbinden. Ich versuche ihre Gedanken, Wünsche und ihre persönlichen Lebensbilder ins Leder zu schlagen. So wie bei Lily, einer Produktdesignerin und Fotografin, die mich kürzlich besuchte: Sie wollte eine „echte“, individuelle Lederhülle für ihre Notizbücher. Ihr Credo: „Meine Notizen sind mir das wichtigste“. Nach langen Gesprächen, gemeinsamen Gedankengängen und Ideen, hat sie sich für den abstrakten Ausschnitt des Stadtplans von Buenos Aires als Motiv entschieden. Der Stadt, in der sie eine Zeit lebte und mit der sie viel verbindet. Niemand außer ihr selbst sollte sofort erkennen, worum es sich handelt. Ich habe die Straßen, Wege und Plätze von Buenos Aires ins Leder punziert. Lily war von dem Ergebnis beseelt und hat mit ihrem Zeigefinger sanft die ledrigen Straßenlinien auf der Hülle nachgezogen, durch die sie einst gelaufen ist.

Mein Ziel war erfüllt: Ich möchte aus dem Material Leder, der Geschichte meiner Kunden und ihren Notizen eine die feine Lederbesonderheit erschaffen.

Entwurf

Entwurf

Leder punzieren

Leder punzieren

Höhen und Tiefen - fühlbar

Höhen und Tiefen – fühlbar

Was ist Deine Idee?

Ich möchte Lebensspuren in Leder ausdrücken. Leder hat einen besonderen, langanhaltenden Duft, fühlt sich gut an und altert noch besser. Wie ein Schmuckstück, das seinen Wert behält und auf seine Weise immer schöner und individueller wird. Meine handgefertigten Lederunikate vereinen die kulturhistorisch bedeutsame Technik der alten Kunst der Ledergestaltung mit Geschichte, Erinnerungen, Gedanken, Erlebnissen meiner Kunden.

Punzieren ist ein uraltes Kunsthandwerk. Schon die alten Ägypter kannten die Kunst des Ledergestaltens. Dabei wird feuchtes Leder mittels spezieller Stempel in einer bestimmten Art bearbeitet und verdichtet, um einer zweidimensionalen Oberfläche einen dreidimensionalen Charakter zu verleihen. Das Leder wird mit speziellen Werkzeugen reliefartig geprägt und geformt, sodass sich die Motive entsprechend plastisch abheben. In den 60er Jahren brachten amerikanische Soldaten diese Technik nach Erding bei München. Mein Schwiegervater Helmut Engelhardt interessierte sich damals für dieses Handwerk und war begeistert von den fein bearbeiteten Gürteln, Taschen und Pferdesätteln, die er bei den Amerikanern sah. Er erlernte das Punzieren und fertigte mit Begeisterung erste, eigene Werkstücke an. Mit einer handwerklichen Leidenschaft, die mich inspirierte. Seit 1998 experimentiere ich selbst mit dieser Technik – mit Leder, Farben und Möglichkeiten der Gestaltung. Viele meiner Werkzeuge stammen aus Familienbesitz.

Als Grundlage eignet sich Rinderhaut, die auf rein pflanzliche (vegetabile) Art gegerbt wurde. Linien werden mit einem stumpfen Griffel ins feuchte Leder gezeichnet und mit einem Drehmesser eingeritzt. Schlag für Schlag wird das Motiv mit einem besonderen Hammer anschließend ins Leder geklopft. Dadurch entstehen Höhen und Tiefen, die wiederum interessante Licht- und Schatteneffekte ergeben.

Ich versuche meine Technik und die Verarbeitung des Leders ständig weiterzuentwickeln. Ausgefallene Muster schaue ich mir manchmal aus der Natur ab. Beim Spazierengehen habe ich immer die Kamera dabei. Blätter, Wasserläufe, Sonnenstrahlen, alles ergibt eigene Muster und Formen. Durch die Verbindung der alten Handwerkskunst mit neuen, experimentellen Techniken entstehen Bilder in Leder, die den Besitzer im Alltag begleiten. Die handwerkliche Arbeit steht dabei im Kontext zu unserer kurzlebigen, digitalen Zeit: Sie ist analog, genau und durchdacht. Sie erfordert Sorgfältigkeit, Kreativität und Konzentration auf eine Sache. Jeder Schlag verändert das Leder nachhaltig.

Alle meine Stücke sind vollständig handgefertigt – sie werden für jeden Kunden individuell erarbeitet. Das Normale gibt es an jeder Ecke. Mit meiner Handwerkskunst, meinen handwerklichen Fähigkeiten kann ich emotionale, bleibende und wertvolle Produkte schaffen, mit denen meine Kunden eine Geschichte verbinden. Ihre Geschichte, ihre Persönlichkeit. Wie bei der Produktdesignerin Lily, deren Ledernotizbuch jetzt ihren Namen trägt und ihre Individualität ausdrückt.

Farbe

Farbe – eine Möglichkeit

spannend, wie die Färbetechniken die Wirkung des Musters verändern.

spannend, wie die Färbetechniken die Wirkung des Musters verändern.

Warum willst du als Kreativpilot ausgezeichnet werden?

Eine Auszeichnung zur Kreativpilotin ist ein wichtige Anerkennung für mich, die besagt, dass meine seltene Handwerkskunst auch fachliche Wertschätzung erfährt Sie ist wahrscheinlich eine der besten Möglichkeiten, mein unternehmerisches Netzwerk zu erweitern.

Ich beherrsche das Handwerk, stecke voller Ideen und würde nun gerne die nächste Entwicklungsstufe „erklimmen“. Viele Fragen müssen dafür noch beantwortet werden: Wie kann ich den Direktbezug zu meinen Kunden besser herstellen? Welche Bausteine würden Online klappen? Wie könnte man die Idee skalieren, um endlich damit auch Geld zu verdienen? Welche Kooperationen mit Künstlern wären möglich und wo finde ich diese? Welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt es für mich – könnte ich beispielsweise Werkzeuge im 3D-Druck herstellen? Und wie sähe die Zusammenarbeit mit Produktdesignern aus, schließlich haben wir in Coburg den Studiengang Intergriertes Produktdesign?

Am Herzen liegt mir auch: Wie könnte man das Thema Handarbeit und Kunst noch stärker vereinen? Die grundsätzliche Idee, persönliche Geschichte und künstlerischen Ausdruck mit meinem Handwerk zu verbinden, würde ich gerne stärken. Die Zusammenarbeit und der kreative Austausch mit einer Mentorin würden mir dabei sehr weiterhelfen.

Die Lederbildhauerei ist meine Wahl, meine Leidenschaft und Fertigkeit. Mit einer Auszeichnung zur Kreativpilotin, kommt der Traum näher, von meinen Lederkunstwerken leben zu können.

Lilis Lederbuch

Lilis Lederbuch